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Zunftwesen

14. Jahrhundert    
Radikaler gesellschaftlicher Wandel. Gliederung unterer Bevölkerungsschichten nach Berufen. Wachsender Einfluss auf politische Willensbildung. Entstehung erster Zünfte im alemannischen Raum. Mitgliedschaft in einer Zunft war Voraussetzung zur Ausübung eines bestimmten Handwerks oder Gewerbes.
 
1336    
Sturz des herrschenden Rats von Zürich durch die Handwerker unter Führung von Ritter Rudolf Brun. Neue Verfassung: Der Erste Geschworenenbrief organisierte das ganze politische Leben der Stadt Zürich auf Grundlage von 11 Zünften und der Gesellschaft zur Constaffel (Ritter/Adel). Politischer Einfluss der Zünfte noch gering.

Die Zünfte waren über die wirtschaftliche Komponente hinaus eine durch Sitte und Brauch geformte umfassende Lebensgemeinschaft, welche nicht nur die Meister, sondern auch Gesellen, Ehrjungen, Frauen und Kinder mit einbezog. Eine Witwe blieb mitsamt ihrem Betrieb in der Zunft, bis sie sich wieder verheiratete oder ein Sohn die Nachfolge antrat. Die Zunft war Heereseinheit und Organisationsbasis für den Wacht- und Kriegsdienst.
 
1350    
Zürcher Mordnacht. Vertriebene Räte versuchten alte Machtverhältnisse wieder herzustellen. Angriff auf Zürich. Blutiger Fehlschlag dank Abwehr durch Zürcher Einwohner unter der Führung der wachsamen Metzger (Zunft zum Widder).
 
1373    
Zweiter Geschworenenbrief. Vom Tod des Bürgermeisters Rudolf Brun (Gesellschaft zur Constaffel) profitierten die Zünfte. Zunftmeister wurden voll berechtigte Räte. Bürgermeisteramt nicht mehr Privileg der Constaffler. Auch Zünftern stand dieses Amt nun offen.
 
1798    
Einzug der Franzosen in die Stadt Zürich. Erosion der über 400jährigen Verfassung. Zünfter verlieren politische Bedeutung und versilbern Hab und Gut.
 
1839    
Erster gemeinsamer Sechseläutenumzug.
 
1866    
Zünfter verlieren letzte politische Rechte.
 
1867    
Stadtzunft, erste Zunft der "jüngeren Linie", ergänzt den Kreis der historischen Zünfte.
 
1893    
Stadtvereinigung und Eingemeindung (1934) tragen durch die Neugründung verschiedener Quartierzünfte zur breiteren Abstützung des Zürcher Zunftwesens bei.
 
1980    
Aufnahme der Zunft Witikon als letzte Zunft der "jüngeren Linie".
 
21. Jahrhundert    
12 historische Zünfte (inkl. Gesellschaft zur Constaffel) sowie 14 Zünfte der "jüngeren Linie", repräsentieren das Zürcher Zunftwesen.

Alle Zürcher Zünfte sind als Verein im Sinne der Art. 60 ff. ZGB organisiert und widmen sich der Geselligkeit, der Pflege von Tradition und Geschichte. Sie behandeln aber auch wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Fragen.